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Henker verstehen ihr Handwerk nicht

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von maceddy, 24. April 2007.

  1. maceddy

    maceddy New Member

  2. batrat

    batrat Wolpertinger

  3. benqt

    benqt New Member

    Töten, um vor Mord abzuschrecken und Menschen misshandeln, um Terrorismus zu verhindern. Extrem logisch! :rolleyes:
     
  4. maiden

    maiden Lever duat us slav

    nicht nur unlogisch, sondern Mord. Wenn man nur bedenkt, wie viele Todeskandidaten quasi im letzten Moment aus ihrer Todeszelle geholt wurden und ihre Unschuld bewiesen wurde. All zu oft sind es falsche Zeugenaussagen, erpresste Geständnisse und getürkte Indizien, die in USA einen Menschen in die Todeszelle bringen. Und wenn man berücksichtigt, bei wie vielen letztlich die Unschuld doch noch erwiesen wurde, muß man sich auch fragen, wie viele denn dieses Glück der Rettung nicht hatten und auf dem elektrischen Stuhl gelandet sind. Wer ein solches Rechtssystem weiter aufrecht erhält, ist nichts weiter als barbarisch dumm und rückständig.
     
  5. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Kein Mensch möchte den genauen Zeitpunkt seines Todes wissen. Keiner kann sich vorstellen, was ein Delinquent durchmachen muß, bis die Zeit seiner Tötung dann endlich gekommen ist. Wie quälend langsam seine Zeit wegtickt.
    Diejenigen, die andere Menschen solch einer Psychofolter aussetzen, stehen moralisch sogar noch unter Mördern, Totschlägern etc.
    Und diese Leute wie Bush oder Schwarzenegger sind auch noch Christen.
     
  6. maceddy

    maceddy New Member


    Soll ich mit diesen Mördern Mitleid haben, ich habe es nicht.
    Vor 20 Jahren versuchte so ein Irrer meine Exfrau zu ermorden, er bekam 3,5 Jahre der arme Kerl. Nach 3 Jahren kam er aus dem Erholungsurlaub und hat in Magdeburg ein Schwangere erstochen, aber jeder hat sein 2. Chance verdient.


    maceddy
     
  7. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Auch unser Rechtssystem hat seine Schwächen, ist mir aber lieber, als das nur auf Rache sinnenden Rechtssystem.
    Hat der Typ die 2. Chance nicht verdient?
    Er hat sie nicht genutzt. Das passiert leider.
    Andere nutzen sie. Manche auch erst die dritte.
     
  8. maiden

    maiden Lever duat us slav

    die Todesstrafe ist eine endgültige Strafe. Das heißt, bei sich erweisender Unschuld gibt es nach der Vollstreckung kein Zurück mehr. Zu oft hat sich eben herausgestellt, daß zum Tode Verurteilte unschuldig waren. Das alleine - ein einziger Fall - reicht aus, um die Todesstrafe abzuschaffen. Ungeachtet dessen ist sie ohnehin eines zivilisierten Staates unwürdig.
     
  9. maceddy

    maceddy New Member

    Und die Schwangere war zur falschen Zeit am falschen Ort ??
    Niemand muß "Morden"
    Und so lange die Opfer vergessen werden bin ich für die Hinrichtung.

    maceddy
     
  10. maiden

    maiden Lever duat us slav

    wer für die Todesstrafe ist, muß auch erklären, wie er ein absolut zuverlässiges und vor Fehlurteilen 100%ig sicheres Strafrechtssystem schaffen will. Wer das nicht kann, sollte seinen Hang zur Tötung von Tätern noch mal einer Überprüfung unterziehen.
     
  11. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Manno, maceddy, mehr von Deiner Sorte und das wäre nicht mein zweitliebstes Forum.

    :meckert:

    Todesstrafe = staatlich sanktionierter Mord!
     
  12. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Raucher sind doch auch Mörder.
     
  13. benqt

    benqt New Member

    Raucher sind in erster Linie Selbstmörder und allerhöchstens fahrlässige Töter. :teufel:

    "Niemand muss morden" – über diese Frage streiten sich Psychologen und Philosophen schon etwas länger als 5 Minuten, daher sollte man sein eigenes Urteil über die Tötung von Gesetzesbrechern vielleicht auch mal länger als 5 Minuten überdenken.

    Sicher ist, dass viele Menschen unschuldig hingerichtet wurden und werden. Als gesichert gilt, dass es kaum Opfer oder Opferfamilien gibt, die eine Hinrichtung des Täters als Genugtuung empfinden. Bekannt ist weiterhin, dass die Todes"strafe" keinen feststellbaren Einfluss auf die Häufigkeit schwerer Straftaten in einem Land hat (vgl. US-Staaten).

    Was die Kostenfrage der langjährigen Inhaftierung von Straftätern betrifft: um wie viel günstiger war es denn beispielsweise, Tookie Williams 24 Jahre lang schmoren und zu lassen und ihn dann zu töten, als ihn 25 Jahre schmoren zu lassen und dann als nachweislich bekehrten Kinderbuchautoren auf freien Fuß zu setzen? Und falls tatsächlich Geld gespart wurde, wie viel kostet noch gleich ein Menschenleben?

    Wer für die Tötung von Menschen argumentiert, lässt sich entweder zu sehr von persönlichen schlechten Erfahrungen leiten oder ist nicht zum differenzierten Denken fähig.

    Gäbe es in Deutschland Todesurteile, ich müsste auswandern.
     
  14. maiden

    maiden Lever duat us slav

    !!
     
  15. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Um Mitleid mit den Tätern geht es sicher nicht sondern um die Verhinderung eines weiteren Mordes staatlicherseits als Reaktion auf einen anderen Mord. Das Mitleid spare ich mir für die Opferfamilien auf. Und neulich las ich mal einen sehr eindrucksvollen Bericht über die Familien der Täter, die durch dessen Tat ebenfalls zu Opfern werden – die Gefühle einer Mutter, deren Sohn ein Mädchen ermordete.
     
  16. Solaign

    Solaign New Member

    Das sehe ich auch so. Man muss sich nicht für den kriminellen Weg entscheiden, wenn man es aber doch macht, dann muss man mit den Konsequenzen leben.
    In Amerika gibt es halt eine krasse "Lösung": Die Todesstrafe.
    Ich halte diesen Weg ebenfalls für schlimm.
    Allerdings frage ich mich in solchen Momenten, mit wem ich mehr Mitleid haben- bzw was ich schlimmer finden soll.
    Unschuldige Opfer, die hoffen, dass es bald vorbei ist. Das der Schmerz weggeht und sie endlich sterben können um erlöst zu werden oder die Täter (und damit meine ich die Schuldigen), die wissen, dass sie um 14 Uhr tot sein werden. Das ist so schizophren.
    Aber ich halte nichts von dem amerikanischen Rechtssystem.
    Die Person wird für schuldig befunden = also weg damit.
    Es geht doch gar nicht um Realität oder Gerechtigkeit, sondern darum die Geschworenen mit einer geübten Taktik zu beeinflussen und von einer Sache zu überzeugen. Man nimmt bewusst in Kauf, dass die Person unschuldig eliminiert wird.
    Und unser einer fühlt sich hilflos und beobachtet die Sache in einem ohnmachtsgleichen Zustand.
    Man denkt: "Diese scheiss Amerikaner. Das kann doch gar nicht sein. Wieso haben die so dämliche Ansichten? Wieso haben solche Menschen so eine Macht?" Aber das war's dann auch.
    Aber es soll ja manchmal helfen, sich über Dinge zu beschweren, die man eh nicht ändern kann.
     
  17. benqt

    benqt New Member

    Ich möchte auch noch einmal betonen, dass ich kein Mitleid für die Täter empfinde, jedenfalls kein größeres als für die Opfer. Das wird ja häufig hineininterpretiert, wenn jemand gegen die Todesstrafe argumentiert. Ich finde, Eigenverantwortlichkeit ist ein sehr wichtiges Prinzip, auch wenn es häufig durch Erkenntnisse aus der Neuropsychologie aufgeweicht wird. Handlungen müssen Konsequenzen haben, sonst landet unser allseits geliebter freier Wille ganz schnell im deterministischen Mülleimer.

    Schwerbrecher gehören schwer bestraft und viele davon auch gerne für immer weggesperrt, damit sie keinen Schaden mehr anrichten. Ob sie Reue empfinden oder nicht interessiert mich dabei wenig, zumal ich das nicht mit Sicherheit festellen kann.

    Verbrecher mögen schlecht und böse sein, wegen diesen fehlgeleiteten Irren werde ich aber nicht selbst zum Mörder. Ich glaube nicht, dass sie das wert sind.

    Von Mördern unterscheide ich mich in erster Linie dadurch, dass ich keine Menschen töte. Weder eigenhändig noch über gewählte Vertreter.
     
  18. maiden

    maiden Lever duat us slav

    man muß auch nicht klauen. Man muß auch nicht schlagen. Man muß auch nicht quälen. Man muß auch nicht aggressiv sein. Man muß auch nicht...

    Trotzdem sind es viele. Und sie sind es oft nicht, weil sie sich bewußt dafür entscheiden, sondern weil sie dazu gemacht wurden. Es mag ja Leute geben, die in Unkenntnis der Wirkung früher Erlebnisse in Kindheit und Jugend, einen Täter verhöhnen, wenn der wegen solcher Erfahrungen zum Schläger, Vergewaltiger, Quäler, Mörder wurde. Aber ich unterstelle mal, daß die meisten Anwesenden nicht im Entferntesten nachvollziehen können, welche Wirkung bestimmte Erlebnisse während der Kindheit auf einen Menschen haben.

    Als etwas mehr Zurückhaltung mit schnellen Urteilen bitte!
    Ich verteidige nicht die Taten, aber ich akzeptiere, daß Täter mitunter auch Opfer sein können und damit die Schuld und Schwere ihrer Tat unter einem anderen Licht betrachtet werden müssen.

    Und erzähle mir keiner was von - jeder hat es selbst in der Hand, oder jeder ist seines Glückes Schmied, oder keiner muß... blablabla.

    Ich bin fast die gesamte Kindheit und Jugend in Heimen aufgewachsen, bin zwischen leiblicher Mutter und Pflegeeltern hin und hergeschubst worden und habe erlebt, welch kaputte Menschen in Heimen abgeliefert werden, oder welch kaputte Menschen ein Heim verlassen.

    Nun könnte man einwenden, daß ich ja auch nicht kriminell geworden bin, zum Schläger, Mörder oder sonstwas.

    Leute, ich hab einfach nur mehr Glück gehabt als andere. Aber ich weiß, wie junge Menschen vermurkst werden, wie sie erst zu Opfern und dann selbst zu Tätern werden können.

    Vorschnelle Urteile sind fehl am Platze und kommen meist von - ich sage das ganz deutlich - inkompetenten Leuten.
     
  19. benqt

    benqt New Member

    Letztlich sind beide Sichtweisen gleichwertig. Die eine mag emotional intelligenter sein (Täter = Opfer), die andere stützt die These des freien Willens, was ich persönlich für sehr wichtig halte. Letztlich könnte man jedes negative Verhalten mit einer Stoffwechselstörung (Stichwort "Syndrom") erklären und damit alle Verantwortung aus der Welt schaffen.

    Aus physikalischer Sicht kann sowieso überhaupt niemand für irgend etwas verantwortlich sein, da jede Handlung das Ergebnis von Verschaltungen des Gehirns ist, dessen neuronale Vorgänge wiederum kausal determiniert sind durch Faktoren, auf die man als Individuum keinen Einfluss hat (zurückverfolgbar bis zum Urknall).

    Das mag nun empirisch richtig sein, als Handlungsrahmen für eine Gesellschaft taugt es leider überhaupt nicht. Daher bedarf es auch in den Bereichen an persönlicher Eigenverantwortung, in denen die neuzeitliche Aufklärung diese eigentlich schon längst wegerklärt hat.
     
  20. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    So ist es. Dieses durch die Kindheit geprägte Verhalten legt man nie wieder ab.
    Viele Erwachsene sind nur Schauspieler. Wenn man Glück hat und die richtigen Menschen trifft kann man noch wegkommen von der "schiefen Bahn".
    Mutterliebe ist das Wichtigste. Wehe, sie fehlt.
     

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